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Umbau einer Märklin (2854) BR 86 auf Digitalbetrieb

Seit den 1990er Jahren verbreitet sich das Digitalsystem immer weiter in der Welt der (H0-)Modellbahnen. Inzwischen gibt es praktisch keine "analoge" Neuwahre mehr. Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es jedoch unzählige gute Angebote alter analoge (Märklin-)Lokomotiven, die sich mit überschaubarem Aufwand für den Digitalbetrieb umrüsten lassen.
In diesem bildreichen Artikel wird Schritt für Schritt der Einbau eines Digitaldecoders vom Typ Tams LD W32.2 beschrieben.



Inhalt:
Bild 1: Die BR 86 aus 2854 vor dem Umbau
Bild 1: Die BR 86 aus 2854 vor dem Umbau


1 Benötigtes Werkzeug und Vorbereitung

Bild 2: Die benötigten Werkzeuge und Materialien
Bild 2: Die benötigten Werkzeuge und Materialien


2 Öffnen des Gehäuse und Blick ins Innere der Lok

Bild 3: Eine zentrale Schraube hält das Gehäuse am Fahrgestell.
Bild 3: Eine zentrale Schraube hält das Gehäuse am Fahrgestell.

Bild 4: Mit etwas Gefühl lässt sich das Gehäuse abheben. Die Schraube sollte man direkt wieder ins Gewinde drehen um sie nicht zu verlieren.
Bild 4: Mit etwas Gefühl lässt sich das Gehäuse abheben. Die Schraube sollte man direkt wieder ins Gewinde drehen um sie nicht zu verlieren.

Bild 5: Die Komponenten im Inneren der Lok.
Bild 5: Die Komponenten im Inneren der Lok.


3 Ausbau des Fahrtrichtungsumschalters

Bild 6: Der analoge Fahrtrichtungsumschalter wird im Digitalbetrieb nicht mehr benötigt. Seinen Platz soll der Decoder einnehmen.
Bild 6: Der analoge Fahrtrichtungsumschalter wird im Digitalbetrieb nicht mehr benötigt. Seinen Platz soll der Decoder einnehmen.
I.d.R. ist der Fahrtrichtungsumschalter mit einer Schraube am Lokgehäuse befestigt. Diese Schraube wird gelöst und der Umschalter aus dem Gehäuse entfernt. Um die Kabel kümmern wir und in den nächsten Schritten.


Bild 7: Der Fahrrichtungsumschalter ist draußen. Auch hier sollte die Schraube gleich wieder ins Gewinde gedreht werden (bevor sie eigenmächtig verschwindet...).
Bild 7: Der Fahrrichtungsumschalter ist draußen. Auch hier sollte die Schraube gleich wieder ins Gewinde gedreht werden (bevor sie eigenmächtig verschwindet...).

Bild 8: Den roten oder den blauen Draht? Nein! Alle drei schwarzen! Und der Fahrtrichtungsumschalter ist endgültig frei!
Bild 8: Den roten oder den blauen Draht? Nein! Alle drei schwarzen! Und der Fahrtrichtungsumschalter ist endgültig frei!

Bild 9: Hier sind die drei Anschlusskabel des Motors sichtbar und in der Mitte des Gehäuses die Kabeldurchführung zum Mittelschleifer.
Bild 9: Hier sind die drei Anschlusskabel des Motors sichtbar und in der Mitte des Gehäuses die Kabeldurchführung zum Mittelschleifer.

Bild 10: Die Verbindung zum Mittelschleifer wird ebenfalls durchtrennt.
Bild 10: Die Verbindung zum Mittelschleifer wird ebenfalls durchtrennt.


4 Vorbereitung des Decoders

Bild 11: Jetzt kümmern wir uns um den Decoder.
Bild 11: Jetzt kümmern wir uns um den Decoder. Ich verwende hier den relativ günstigen Tams LD W 32.2. Die Belegung der Lötkontakte ist hier oder in der Herstellerdokumentation beschrieben.

Bild 12: Alle Kontakte des Decoders (die kleine goldenen Quadrate) müssen jetzt mit etwas Lötzinn versehen werden um die Drähte anzuschließen.
Bild 12: Alle Kontakte des Decoders (die kleine goldenen Quadrate) müssen jetzt mit etwas Lötzinn versehen werden um die Drähte anzuschließen.

Bild 13: Mit den Lötzinn sollte der Decoder ungefähr so aussehen.
Bild 13: Mit den Lötzinn sollte der Decoder ungefähr so aussehen.

Bild 14: Zur Orientierung liegen hier schon mal die Kabel und der Kondensator neben ihren zukünftigen Lötstellen
Bild 14: Zur Orientierung liegen hier schon mal die Kabel und der Kondensator neben ihren zukünftigen Lötstellen

Bild 15: Schwupp! Kabel und Kondensator sind angelötet.
Bild 15: Schwupp! Kabel und Kondensator sind angelötet.

Bild 16: Jeder Draht wird mit einem kurzen Stück Schrumpfschlauch vorbereitet
Bild 16: Jeder Draht wird mit einem kurzen Stück Schrumpfschlauch vorbereitet (nur aufgeschoben, nicht erhitzt!). Dieses wird später an der Verbindungstelle zwischen den Decoderdrähten und den Drähten der Lok bzw. des Motors benötigt. Die Anschlussdrähte des Kondensators werden mit Isolierband umwickelt, damit es später im Gehäuse keine Kurzschlüsse gibt.


5 Anschluss des Motors und des Mittelschleifers

Bild 17: Der blaue und der grüne Draht werden mit den Zuleitungen der Motorspule verlötet und mit dem Schrumpfschlauch überzogen.
Bild 17: Der blaue und der grüne Draht werden mit den Zuleitungen der Motorspule verlötet und mit dem Schrumpfschlauch überzogen.
Der schwarze Draht wird mit dem dritten Anschluss des Motors verbunden und der rote Draht mit dem Draht zum Mittelschleifer verbunden. Die Verbindungsstellen werden jeweils mit dem Schrumpfschlauch überzogen.


Bild 18: Der Mittelschleifer (B in der Märklinbeschriftung) wird mit dem roten Draht am Decoder verbunden.
Bild 18: Der Mittelschleifer (B in der Märklinbeschriftung) wird mit dem roten Draht am Decoder verbunden.

Bild 19: Der braune Draht wird an einer beliebigen Stelle mit dem Lokgehäuse verbunden.
Bild 19: Der braune Draht wird an einer beliebigen Stelle mit dem Lokgehäuse verbunden. Hier wird die Schraube verwendet, die zuvor den analogen Umschalter festhielt. Das Lokgehäuse ist über die Räder und die Gleise geerdet ("Masse").
Damit sind alle elektrischen Verbindungen hergestellt und eine erste Probefahrt empfiehlt sich. Wenn der Tams Decoder noch nicht programmiert wurde, kann er über Lokadresse 3 gesteuert werden.



6 Wechsel und Anschluss der Beleuchtung

Bild 20: Die Beleuchtung hat im Analogbetrieb nur eine Zuleitung, da die Rückleitung über die Gehäusemasse erfolgt.
Bild 20: Die Beleuchtung hat im Analogbetrieb nur eine Zuleitung, da die Rückleitung über die Gehäusemasse erfolgt. Dies ist mit dem gewählten Decoder nicht möglich (er könnte dadurch zerstört werden!!!).
Stattdessen muss eine Mikro-Glühlampe mit zwei Leitungen verwendet werden. Trotz der bekannten Vorteile von LEDs (lange Haltbarkeit, geringer Stromverbrauch), ist hier eine Mikro Glühlampe empfehlenswert.
Eine LED würde einen Vorwiderstand und einen Gleichrichter zusätzlich benötigen und die Lichtfarbe entspricht selten der von Glühlampen bekannten.


Bild 21: Eine Mikro-Glühlampe (D=4mm); einmal alleine, einmal in der ausgebauten Lampenhalterung der Lok.
Bild 21: Eine Mikro-Glühlampe (D=4mm); einmal alleine, einmal in der ausgebauten Lampenhalterung der Lok.

Bild 22: Der Rückleiter am Decoder wird für die Beleuchtung vorne und hinten vewendet, daher müssen aus einem Draht zwei werden...
Bild 22: Der Rückleiter am Decoder wird für die Beleuchtung vorne und hinten vewendet, daher müssen aus einem Draht zwei werden...

Bild 23: Der Schrumpfschlauch versteckt und isoliert die Lötverbindung.
Bild 23: Der Schrumpfschlauch versteckt und isoliert die Lötverbindung.
Der gelbe und der rote Draht werden die Zuleitungen für Front- und Heckbeleuchtung.


Bild 24: Die hintere Beleuchtung wird in die vorhandene Fassung geklemmt.
Bild 24: Die hintere Beleuchtung wird in die vorhandene Fassung geklemmt. Ja, das könnte schöner sein, wird aber bei normalem Betrieb funktionieren und bei geschlossenem Gehäuse nie mehr gesehen.

Bild 26: Die Glühlampe ist in die Halterung geklemmt und die beiden Leitungen verbunden.
Bild 26: Die Glühlampe ist in die Halterung geklemmt und die beiden Leitungen verbunden. Jetzt sollte geprüft werden, ob die Beleuchtungsrichtung zur Fahrtrichtung passt. Falls nicht, muss statt des grauen das gelbe Kabel mit der Frontleuchte verbunden werden. Das andere wird entsprechend an die Glühlampe der hinteren Beleuchtung angeschlossen.
Der Decoder ist nun vollständig verkabelt.



7 Abschluss des Umbaus

Bild 27: Da für die Beleuchtung nun zwei statt nur einem Kabel nach hinten geführt werden müssen, wird es etwas eng neben dem Motor.
Bild 27: Da für die Beleuchtung nun zwei statt nur einem Kabel nach hinten geführt werden müssen, wird es etwas eng neben dem Motor.

Bild 28: Der Decoder wird mit Isolierband umwickelt, so dass die Leitfähigen Teile nicht mit dem Fahrgestell der Lok in Kontakt kommen.
Bild 28: Der Decoder wird mit Isolierband umwickelt, so dass die Leitfähigen Teile nicht mit dem Fahrgestell der Lok in Kontakt kommen.

Bild 29: Decoder und Kabel werden in der Lücke platziert, die der analoge Fahrtrichungsumschalter hinterlassen hat.
Bild 29: Decoder und Kabel werden in der Lücke platziert, die der analoge Fahrtrichungsumschalter hinterlassen hat.

Bild 30: Sobald die Kabel im Gehäuse verlegt sind, kann das Gehäuse wieder aufgesetzt und festgeschraubt werden.
Bild 30: Sobald die Kabel im Gehäuse verlegt sind, kann das Gehäuse wieder aufgesetzt und festgeschraubt werden.